Genderbegriffe sterben aus wie die Pfahlbauer-in

Pfahlbauer
Die Pfahlbauer und die Pfahlbauer*innen

Genderbegriffe wie «die-Pfahlbauer»in» und «die Pfahlbauer-innen» hielten sich nicht sehr lange. Nur ein Jahr war die Domain die pfahlbauer-in.ch online, bevor sie in der Versenkung verschwand.

Unklar ist, warum man historische Begriffe wie Pfahlbauer überhaupt gendern muss. Ebenso war es nicht ersichtlich, ob es sich jetzt um der Pfahlbauer und die Pfahlbauerin handelt oder um die Pfahlbauer und die Pfahlbauerinnen. Liest man «die Pfahlbauer», denkt man an eine Gruppe von Pfahlbauern oder alle Pfahlbauer. Steht da aber am Ende noch ein *in, müsste am Anfang auch ein «der» stehen. Denn mit «die Pfahlbauerin» gendert man auch «der Pfahlbauer» mit.

Einfacher: Die Pfahlbauerinnen

Macht es euch doch einfacher und schreibt immer nur die weibliche Form, eventuell mit dem Zusatz (w/d/m). Oder allgemein «die Pfahlbauenden». Noch einfacher «Die Pfahlbaubewohnenden», denn die meiste Zeit bauten die Menschen nicht an ihren Pfahlbauten, sondern bewohnten diese. Wir nennen uns heute ja auch nicht die Steinhausbauer, sondern die Steinhausbewohnenden oder die Mietenden.

Problem: Menschen und Domains

Das Gendern wird ebenso wieder verschwinden wie die Pfahlbauenden. Das Problem sind die Menschen, die einfach zu faul zum gendern sind – oder zu dumm, wie manche Personen (w/d, seltener m) es bezeichnen. Auch sind Domains für das Gendern ungeeignet. Wie gendern Sie eine Praxis mit Zahnärzten und Zahnärztinnen korrekt? Zahnärzt-arzt-in-innen-praxis.ch? Oder eine Kanzlei mit Anwälten und Anwältinnen? Anwalts-Anwältinnen-Kanzlei.ch?

Zudem kann man bei Domains keine Sonderzeichen wie das Sternchen verwenden. Oder haben Sie schon mal eine Domain wie Automechaniker*in.ch gesehen? Klammern und Schrägstriche gehen ebenfalls nicht. Und mit allzuvielen Bindestrichen lässt sich das Problem für die Dummen (m) auch nicht lösen.